Stadtführung "Hattingen postkolonial"
Für Gruppen: Auf den Spuren des Kolonialismus in Hattingen
Beschreibung
Eine Tour für Gruppen von 2 bis 25 Personen: Ein Stadtrundgang zu den Spuren des Kolonialismus in Hattingen. Auf dieser Tour geht es nicht um typische Sehenswürdigkeiten, sondern um politische Bildung im Stadtraum. Was verbindet eine Stadt wie Hattingen mit dem Kolonialismus? Eine Stadt ohne Hafen, in dem Güter aus den Kolonien ankommen und ohne große Firmen, die ihren Aufstieg den Kolonien verdanken. Dennoch hat Hattingen eine koloniale Vergangenheit: Hattinger Kaufmannsfamilien finanzierten ihren Wohlstand mit Waren aus dem globalen Süden, Hattinger Bürger organisierten sich in der „Deutschen Kolonialgesellschaft" oder kämpften in der Kolonie Kiautschou in China. Und in den Kolonialwarenläden deckten sich Hattinger Hausfrauen mit exotischen Produkten ein, die schnell vom täglichen Speiseplan nicht mehr wegzudenken waren. Die kolonialen Produkte sind bekannt: In Hattingen wird Baumwolle aus Niederländisch-Guayana versponnen, Eisenerz aus Französisch-Nordafrika verhüttet oder mit Kaffee, Tee, Kakao, Kautschuk und Tabak aus Übersee gehandelt. Auch die Nutznießer der Kolonialpolitik sind bekannt: die Familie Gethmann, der Kaufmann Robert Hill, "Hildebrandt Kaffee"-Gründer Otto Berghoff oder Nazi-Politiker Wilhelm Schepmann. Selbst die wilhelminische Kolonial-Begeisterung ist dokumentiert: 1891 wird die die Hattinger Abteilung der „Deutschen Kolonialgesellschaft (DKG)“ gegründet, der 1911 ein eigener Frauenbund und eine Jugendgruppe folgen. Und 1906/1907 werden erste Straßen nach Persönlichkeiten benannt, die eng mit dem deutschen Kolonialismus verbunden sind: nach Kaiser Wilhelm II., nach Reichskanzler Bismarck oder nach Kriegsminister Roon. Die Stadtführung „Hattingen postkolonial“ dokumentiert nicht nur die Spuren des Kolonialismus in Hattingen. Dialogisch entdecken die Teilnehmenden auch den in vielen Bereichen unseres heutigen Lebens nachweisbaren Neokolonialismus, denn: Noch immer profitieren wir ökonomisch, politisch und kulturell von den Strukturen der Unterdrückung und Ausbeutung, die vor 1919 geschaffen wurden. Bitte beachten Sie, dass diese Tour folgende Themen beinhaltet: Diskriminierung, Gewalt, Zwangsarbeit und Rassismus. Für Schulen ist diese Tour ab Klasse 8 buchbar! Für Gruppen bis 25 Personen Buchung bis 14 Tage vor Termin, Verfügbarkeit vorausgesetzt Zusatzinformationen Der Stadtrundgang ist nicht komplett barrierefrei (leichte Schrägen, Treppen mit bis zu acht Stufen).
Kontaktangaben
01754194195
kontakt@hattingenzufuss.de
HATTINGEN ZU FUSS | Individuelle Stadtführungen, Auf der Gahr, Hattingen, Deutschland