Am Freitag, 17. März 2023, veranstaltet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) zum elften Mal den „Tag des barrierefreien Tourismus“. Wie sieht es in Hattingen für Reisende mit Servicebedarf aus? HATTINGEN ZU FUSS- Stadtführer Lars Friedrich meint: „Ausbaufähig!“
Zu Recht stellt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales fest: „Barrierefreiheit ist nicht nur für behinderte Menschen Voraussetzung eines selbstbestimmten Lebens und eines stressfreien Urlaubs.“ Auch andere mobilitätseingeschränkte Personengruppen wie zum Beispiel Eltern mit Kleinkindern, Unfallgeschädigte oder Senioren profitieren von Maßnahmen zur Barrierefreiheit. „Wer aber in der Altstadt unterwegs ist, merkt sehr schnell, dass die barrierearme Angebote in Hattingen ausbaufähig sind“, so Friedrich (54).
So fehlen zum Beispiel im Bereich der Fußgängerzone komplett taktil erfassbare Leitstreifen am Boden, die Treppen am Kirchplatz haben keine standardisierten Handläufe und kontrastreiche Stufenmarkierungen. Zudem werden Informationen, die der Orientierung dienen und aus Wörtern bestehen, weder in leichter Sprache noch bildhaft durch Piktogramme ergänzt. „Und nach anderthalb Jahren hat das bronzene Stadtmodell auf dem Untermarkt noch immer keine taktile Beschriftung in Brailleschrift oder Prismenschrift“, ärgert sich der Stadtführer.
Friedrich selbst bietet drei unterschiedliche Stadtführungen für körperlich sowie kognitiv eingeschränkte Gäste an – einen barrierearmen Stadtrundgang, eine Führung für Gäste mit Blindheit oder Sehbehinderung sowie eine Tour in einfacher Sprache unter Einbeziehung von Bildern und Piktogrammen. „Natürlich setzt uns die Altstadt zunächst einmal Grenzen – zum Beispiel wenn die Wege von der Oberflächenbeschaffenheit her weder leicht begeh- noch befahrbar sind. Dennoch sollten wir schauen, dass wir dieses Manko durch attraktive Serviceleistungen ausgleichen.“
Die HATTINGEN ZU FUSS- Stadtführungen ohne Hindernisse können unter hattingenzufuss.de gebucht werden. Auf der Internetseite findet sich auch eine Barrierefreiheitserklärung. "Ich bemühe mich, die vom World Wide Web Consortium veröffentlichten Web Content Accessibility Guidelines so weit wie möglich einzuhalten“, so Friedrich. Diese Richtlinien erläutern, wie Web-Inhalte für Menschen mit Behinderungen benutzerfreundlicher zugänglich gemacht werden können.
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